FRITZ SCHAEFLER
EXPRESSIONISTISCHE JAHRE 1918 – 1925

03.02. – 22.04.2018

badende_aquarell
Badende
Aquarell 1919
portrait_aloys_wach_holzschnitt_1918
Porträt Aloys Wach
Holzschnitt 1918
abendlandschaft_mit_bauern_radierung_um_1920
Abendlandschaft
mit Bauern
Radierung um 1920
theater_der_gefangenen_lithographie_1919
Theater der Gefangenen
Lithographie 1919

Fritz Schaefler, ein Zeitgenosse Ernst Ludwig Kirchners, stand jahrelang im Schatten der namhaften Künstler des Expressionismus. In den vergangenen Jahrzehnten ist Schaefler, der Expressionist aus dem unterfränkischen Eschau, zu Recht in den Blick der Kunstwelt gerückt.

Seine Aquarelle und druckgrafischen Arbeiten, vor allem jene des Zeitraums 1918-1925, sind von hervorragender Qualität und müssen auch heute den Vergleich mit den Malern der Künstlergruppe Brücke nicht scheuen.

Schaefler beginnt seine künstlerische Ausbildung 1905 in München, wo er seit 1910 bis zu seiner Einberufung in den Krieg ein eigenes Atelier unterhält.

1916 kommt er mit einer schweren Kopfverletzung, traumatisiert wie zahlreiche seiner Künstlerfreunde, aus dem Ersten Weltkrieg zurück.

 

Um seine Kriegserlebnisse zu verarbeiten und an der Neugestaltung der Gesellschaft aktiv mitzuarbeiten, engagiert er sich in der Münchner Räterepublik und gehört dem Aktionsausschuss revolutionärer Künstler an. 1919 übernimmt er die künstlerische Schriftleitung der Zeitung Der Weg und veröffentlicht dort expressionistische Graphik.

Er publiziert auch in anderen revolutionären Zeitschriften wie Süddeutsche Freiheit, Die rote Erde und Die Bücherkiste. So wird er zum künstlerischen Wegbegleiter führender Köpfe der Münchner Revolution wie Kurt Eisner und Erich Mühsam, die er mehrfach porträtiert.

Wie Kirchner und zahlreiche andere expressionistische Künstler wurde Schaefler von den Nationalsozialisten verfemt und 30 seiner Werke nach 1937 als Entartete Kunst aus öffentlichen Sammlungen entfernt und zum Teil zerstört.

 

Das KirchnerHaus zeigt 60 Werke aus einer Privatsammlung die in Schaeflers expressionistischer Periode zwischen 1918 und 1925 entstanden sind.

Neben der Aquarellmalerei widmet sich Schaefler vor allem dem Holzschnitt und der Radierung. Beherrschendes Thema in den Jahren 1918/19 sind Not, Leid und Angst als Folge des Weltkrieges, aber auch Aufbruch und Neubeginn einer menschlichen Gesellschaft.

Außerdem fertigt er zahlreiche ausdrucksstarke Portraits seiner Freunde und künstlerischen Wegbegleiter.

Um nach der gescheiterten Revolution einer möglichen Verhaftung zu entgehen, übersiedelt Fritz Schaefler an den Chiemsee, wo farbintensive Aquarelle der bayerischen Landschaft und des bäuerlichen Lebens entstehen, die sich durch eine starke expressive Kraft auszeichnen.

Kurator

Dr. Ulrich Schüren

Kurator-Führungen

Sonntag, 4.2., 25.2., 11.3., jeweils 14:30 Uhr

Experten-Führungen

Dr. Dr. Bernd Wengler

Sonntag, 18.2., 15.4., jeweils 14:30 Uhr

Öffentliche Führungen

Anne Hundhausen

Sonntag, 4.3., 18.3., 25.3., 8.4., 22.4., jeweils 14:30 Uhr

Stadtführung: E.L. Kirchner in Aschaffenburg, 21.4., 15:30 Uhr

Sonderführungen: info@kirchnerhaus-aschaffenburg.de

Führungsgebühr

4,50 € + 5,00 € Eintritt

Für Mitglieder: Eintritt und Führungsgebühr frei

Leihgeber

Marktgemeinde Eschau, Privatsammler,

Nachlass Christoph Schaefler

Eintritt

5,00 €, ermäßigt: 3,00 € (Für Schüler ab 16 Jahren und Studenten mit Ausweis sowie Menschen mit Behinderung)

Freier Eintritt: Mitglieder des KirchnerHaus-Vereins, Schüler bis 15 Jahre und Schulklassen

Geöffnet

Mo. geschlossen

Di. 16:00 – 19:00 Uhr

Mi. – Sa. 14:00 Uhr – 17:00 Uhr

So. 11:00 Uhr – 17:00 Uhr