Meisterblätter
expressionistischer Graphik

Unter dem Begriff ›Expressionismus‹ verstehen wir heute eine Bewegung, die in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts sämtliche Bereiche von Kunst und Kultur in sich vereinte. In seiner Mitte – von 1914 bis 1918 – tobte ein Weltkrieg, der die Aufbruchsstimmung, die sich zwischen 1905 und 1913 in der bildenden Kunst, vor allem in den Werken der ›Brücke‹-Künstler niedergeschlagen hatte, zunichte machte. Dies führte in der Kunst der Nachkriegsjahre ab 1920 zu neuen Ausdrucksformen, die von einem realistischeren, kritischeren Blick auf Welt und Gesellschaft geprägt waren und bis zum beißenden Verismus eines Otto Dix reichten. Was jedoch diese vor und nach dem Ersten Weltkrieg schaffenden Künstler in ihren unterschiedlichen formalen und stilistischen Ausdrucksformen verbindet, ist das intensive Arbeiten mit druckgraphischen Verfahren, welche sie in diesem Zeitraum qualitativ wie quantitativ zu einer neuen Blüte führten.

Abb. © KirchnerHAUS Museum Aschaffenburg – Plakat zur Ausstellung