BEGEGNUNGEN
Ernst Ludwig Kirchner –Paul Klee

20.03. – 25.07.2021

Werke von Ernst Ludwig Kirchner und Paul Klee, begleitet von Holzschnitten von Felix  Martin Furtwänglers

Nachdem das KirchnerHAUS Museum im Winterhalbjahr 2019/2020 graphische Porträts des 1881 geborenen Picasso jenen des 1880 geborenen Kirchner gegenüberstellte, wird nun die Ausstellung „Kirchner – KLEE: BEGEGNUNGEN“ Werkausschnitte zweier ebenfalls gleichaltriger bedeutender Vertreter der damaligen künstlerischen Moderne präsentieren: Paul Klee wurde 1879, ein Jahr vor Kirchner, geboren.

Der eigentliche Anlass für dieses Projekt ist jedoch ein Treffen der beiden Künstler im Mai des Jahres 1934, als Ernst Ludwig Kirchner Paul Klee in dessen Wohnung in Bern aufsuchte.

Als nonkonformistischer Künstler hatte Klee 1933 aufgrund von Diskriminierungen durch die Nazis seine Stelle als Lehrer an der Düsseldorfer Kunstakademie aufgeben müssen und war in seinen Heimatort Bern zurückgekehrt. Hiervon hatte der 1917/18 kriegsbedingt nach Davos emigrierte Kirchner erfahren und seinen Wunsch nach einer Begegnung mit dem Künstlerkollegen in einem Brief angekündigt und begründet. Er schreibt dort: „Ich kenne und schätze Sie und Ihre Arbeit schon so lange und heute müssen wir alle, die für die Kunst kämpfen zusammen halten, sie ist // mehr in Gefahr wie je“. Die Vorahnung dessen, was die Vertreter der modernen Kunst in den Folgejahren erwarten würde, klingt aus diesen Worten und so ist es auch das gemeinsame Schicksal als Emigranten, das Paul Klee und Ernst Ludwig Kirchner verbindet und das dieser einmal in den Worten ausdrückte: „Outsider hier, outsider da, kein Mensch will mich haben“.

Die Ausstellung präsentiert die beiden Künstler vor allem mit frühen Arbeiten, ohne deswegen nach stilisitischen Parallelen zu suchen. Dennoch fällt auf, dass sowohl bei Klee als auch bei Kirchner die Linie wesentlicher Ausdrucksträger ihrer Arbeiten ist. Kirchner lässt die zarten Liniengefüge seiner Skizzen bereits mit wenigen Strichen zu magischen Momenten werden, für die er seinen Begriff der „Hieroglyphe“ findet. Klee setzt den Reiz der Linie in graphische Arbeiten um, vor allem in die Lithographie und die Radierung: „…Dass es die Linie gibt, die vom Impressionismus profitiert und ihn zugleich überwindet, das mag mich ordentlich elektrisieren“, hat er einmal gesagt.

Unsere Lieblingsbilder!

Stimmen aus dem Vorstand des KirchnerHaus Aschaffenburg e.V.

Silvia Wolf-Möhn
Anne Hundhausen
Gabriele Schmidt
Petra Martens
Dr. Wolfgang Fries

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Programm

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Matinée: „Kirchner trifft Klee“

Lesung der Erzählung von Joachim Haas in verteilten Rollen.

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Vortrag Dr. Dr. Bernd Wengler:

Paul Klee und seine Engel-Darstellungen.
„Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, Kunst macht sichtbar“ (Klee, 1920). Aber was macht sie sichtbar? Was machen die Engel von Paul Klee sichtbar? Sie führen uns bei Paul Klee in das Zwischenfeld und Spannungsfeld von Rationalität und Emotionalität, von Kindheit und Tod, von Bewusstheit und Unbewusstem. Der Vortrag will dieses Feld betreten.

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Paul Klee – Die Stimme des Engels.

Der Film von Michael Gaumnitz führt in das poetische Universum dieses visionären Künstlers und Avantgardisten, dem es gelang, den starren Gegensatz von figürlicher und abstrakter Darstellungzu überwinden.

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Werke von …

Ernst Ludwig Kirchner und Paul Klee,

E. L. Kirchner, Rauchend (Selbstporträt), Tuschezeichnung, 1915©Privatsammlung
E. L. Kirchner, Rauchend (Selbstporträt),
Tuschezeichnung, 1915©Privatsammlung
P. Klee, Bildnis eines Gelben, Farb-Pochoir, 1921©Sammlung Joachim Haas
P. Klee, Bildnis eines Gelben, Farb-Pochoir,
1921©Sammlung Joachim Haas


begleitet von Holzschnitten Felix Martin Furtwänglers

Felix Martin Furtwängler, Kirchner bei Klee, Farbholzschnitt©VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Der Kunstsammler und „Textautor“ Joachim Haas formte aus dem Treffen der beiden Künstler eine Erzählung in Buchform, zu der Martin Felix Furtwängler eindrucksvolle Farbholzschnitte schuf. Diese begleiten in der Ausstellung Ernst Ludwig Kirchners und Paul Klees Arbeiten auf Papier und betonen so den Ausgangpunkt und den Focus dieser Ausstellung: Eine bemerkenswerte Begegnung zweier Meister der klassischen Moderne.

Lebensdaten der Künstler